Stammheimer Skulpturenpark #
verfasst von • >> Milena Luna
Was hängt denn da im Baum? Diese Körper in den Bäumen zwingen uns mit einer Überflutung ihrer eigenartigen Schönheit und den haptischen Reizen des Materials unausweichlich zum Hinschauen und verführen zum Anfassen! Wie die beliebten Misteln, die man gerne in den Wipfeln der Bäume erblickt, und die den Künstler inspiriert haben, wird beim Anblick dieser Körper klar, dass sie nicht hier hin gehören.
Vielleicht machen sie es ja den Misteln nach und ziehen ihre Nahrung aus dem Baum?
Schmarotzern sagt man aber auch nach, dass sie heilig, heilend und Glück bringend sind. Die archaisch anmutende plastische Präsenz, die Farbe, die befremdlich ästhetische Konsistenz und Struktur dieser Stahlwolle verzaubert uns gerade in Verbindung mit der natürlichen Baumstruktur, der Rinde, dem Geäst, dem Blattwerk. Sie strahlt eine mystische Ruhe verleihende Aura des Wohlwollens aus. Das Anderssein des Körpers, das Fremde im Baum fällt ins Auge, und doch teilen Baum und Woll-Körper ein gemeinsames Schicksal, dass sie zusammen im Jahreszyklus durchleben: Die unvorhersehbaren Veränderungen, die der Einfluss der Witterung mit sich bringt. Am schönsten ist das Prozesshafte und Unbeeinflussbare an diesen Veränderungen, denn sie überraschen uns immer wieder aufs Neue. Man kann auf den nächsten Besuch im Park gespannt sein!
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Labels: Spaziergang/paseo
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